Heute möchte ich dir erklären, was es mit dem "f" oder auch der "Blende" auf sich hat. Das und welche Bildwirkung du damit erzeugen kannst erfährst du in diesem Artikel.
Die Blende deiner Kamera kann man einfach gesagt mit den Rollos vor einem Fenster vergleichen. Es handelt sich um Lamellen innerhalb deines Objektives die man öffnen und schließen kann. Öffnest
du also deine Blende, so kann mehr Licht auf den Sensor treffen. So wie auch bei geöffneten Rollos mehr Licht in deine Wohnung fällt. Schließt du wiederrum die Blende, so trifft weniger Licht auf
den Sensor deiner Kamera.
Woran man sich erst einmal gewöhnen muss ist die etwas verwirrende Bezeichnung. Stellst du nämlich eine kleine Blendenzahl ein, z.B. f 4,5 wie auf dem Foto, dann ist die Blende weit offen und es kann viel Licht aufgenommen werden. Stellst du aber eine große Blendenzahl ein, wie etwa f 16, so ist die Blende nur ein kleines Stück geöffnet.
MERKE: Kleine Blendenzahl= große Blendenöffnung, große Blendenzahl= kleine Blendenöffnung.
Das klingt erstmal kompliziert, sollte aber verinnerlicht werden. Je öfter ihr die manuelle Einstellung der Blende verwendet, desto schneller bekommt ihr eine Routine für die nötige Blendenöffnung.
TIPP: Um ein besseres Gefühl für die Blende zu erhalten, könnt ihr am Anfang auch den Modus für die automatische Belichtungszeit auswählen.
Hier wählt ihr nur die Blende manuell aus und überlasst die restlichen Einstellungen der Kamera. So bekommt ihr am Besten ein Gefühl für die Wirkungen die die Blende auf ein Bild hat.
Die Blende als Mittel zur Bildgestaltung
Objekte freistellen
Die Blende regelt nicht nur wieviel Licht auf den Sensor fällt, sondern ist auch ein mächtiges tool für die Bildgestaltung und die Wirkung eures Bildes. So könnt ihr beispielsweise den Hintergrund verschwommen darstellen und so das Modell freistellen und den Blick des Betrachters auf eine Bestimmte Stelle des Fotos leiten.
Leicht gesagt kann man sagen: Je weiter auf eure Blende ist (kleine Blendenzahl), desto verschwommener ist der Hintergrund. Auf diesem Bild wurde noch eine sehr kleine Blende benutzt. Dadurch wirkt das Bild unruhig und der Blick des Brteachters wird immer wieder vom Hauptmotiv abgelenkt.
In diesem Beispiel habe ich die selbe Blüte fotografiert. Dieses Mal habe ich jedoch die Blende schön weit aufgemacht. Der Hintergrund, auch Bokeh, ist schön verschwommen und der Blick gleitet
eher zur Blüte hin.
Sterne bilden
Du kannst die Blende auch nutzen um mit Lichtern einen Bestimmten Stil zu erzeugen.
Dieses Bild habe ich Nachts als Langzeitbelichtung Fotografiert. Die Blende ist leicht geöffnet (Blende 8) und das Foto in allen Ebenen scharf. Die Lichter wirken aber irgendwie langweilig. Das kannst du mit einem kleinen Trick ändern.
Wenn du bei solchen Aufnahmen die Blende sehr weit schließt, z.B. Blende 16, so verwandeln sich die Lichter in Sterne und machen das Bild interessanter.
Wie du siehst kann man mit nur einer Einstellung eine große Änderung der Bildwirkung erreichen.
TIPP: Bei Landschaftsaufnahmen empfiehlt es sich meistens eine etwas geschlossene Blende zu verwenden, damit das gesamte Bild in allen Ebenen schön scharf wird. Als Richtwert empfiehlt sich hier die
Blende 8.
Bei Portraitaufnahmen ist es oft sinnvoll die Blende weit auf zu machen um das Modell durch den verschwommenen Hintergrund freizustellen. Z.B. die Blende 2.8. Wenn dein Objektiv eine solche Offenblende nicht zulässt, kannst du den Effekt mit Erhöhung der Brennweite, also heranzoomen, verstärken und bekommst so trotzdem ein schönes Bokeh.
Wenn du dein Modell weit vom Hintergrund aufstellst, wird dieser Effekt zusätzlich verstärkt. Das heißt: Je näher dein Modell an dem zu fotografierenden Hintergrund steht, desto schärfer wird dieser auch dargestellt. Willst du also ein schön verschwommenes Bokeh, erhöhe einfach die Entfernung zwischen Modell und Hintergrund.
Ich hoffe du konntest einen Überblick über die Funktionen und Möglichkeiten der Blende gewinnen.
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Sind noch Fragen offen geblieben oder hast du Verbesserungsvorschläge?
Dann einfach in die Kommentare damit.
Euer Flo
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