Fotografieren im Zoo - 7 Tipps die eure Bilder besser machen.

Heute gebe ich euch 7 Tipps die ihr beim Fotografieren im Zoo beherzigen solltet.


Manche von euch kennen sicher das Problem, dass die Bilder die im Zoo gemacht werden oft nicht richtig scharf sind oder die Situation oder das Tier einfach nicht so schön wirken wie sie es tatsächlich getan haben. Im Folgenden möchte ich euch 7 Tipps geben wie eure Bilder im Zoo einfach schärfer und interessanter werden können.


Tipp 1 - Abblenden

Die Blende ist ja bekanntlich ein mächtiges Tool zur Bildgestaltung. Dieses könnt ihr euch auch bei Aufnahmen im Zoo zu Nutze machen. Versucht mal die Blende eures Objektivs schön weit aufzumachen. Dadurch wird das scharfgestellte Objekt, z.B. ein Tier, vor einem unscharfen Hintergrund freigestellt. Auf diese Weise lenkt ihr den Blick des Betrachters dorthin wo ihr ihn haben wollt.

 

Ein ganz besonderer Vorteil der erzeugten Unschärfe ist, dass ihr Gitterstäbe verschwinden lassen könnt. Hierzu geht ihr möglichst nahe an den Zaun und macht die Blende schön weit auf. Durch die geringe Schärfentiefe lösen sich die Gitter in der Unschärfe auf. Eine größere Brennweite verstärkt den Effekt noch zusätzlich.

 

Also: Ran an den Zaun, Blende auf und schön reinzoomen.

Ein weiterer wichtiger Vorteil der Offenblende ist, dass ihr mit der Belichtungszeit flexibler seid. Die große Blendenöffnung ermöglicht euch die Zeit der Belichtung kürzer zu halten.

 

Praxistipp: Stellt in eurer Kamera doch mal die Belichtungsautomatik ein. Dann braucht ihr euch nur um die Einstellung der Blende kümmern und könnt auf diese Weise etwas experimentieren ohne das ganze Drumherum beachten zu müssen.

In nebenstehendem Beispiel habe ich den Käfig wie beschrieben verschwinden lassen.

EXIF: 250mm, F/5.6, 1/400sek, ISO 320



Tipp 2 - Blickwinkel verändern

Wenn euch eure Bilder nicht gefallen oder ihr das Gefühl habt das ihnen der nötige Pfiff fehlt, dann versucht mal die Perspektive eurer Aufnahmen zu überdenken. 

Schaut euch in der Umgebung des Geheges einmal um. Betrachtet es einmal aus anderen Blickwinkeln. Seht euch die Situation mal aus der Hocke an oder hebt die Kamera über euren Kopf und schaut euch das Bild über den Monitor eurer Kamera an.
Bilder die aus einer Perspektive aufgenommen werden, die jeder so schon unzählige Male gesehen hat, wirken oft uninteressant und langweilig. Versucht eure Motive so aufzunehmen wie man sie noch nicht gesehen hat. 
Oft wirken sogenannte Störer positiv auf ein Bild. Äste oder Teile des Geheges können im Vordergrund des Bildes einen dynamischen Eindruck machen. Gerade bei offener Blende werden diese dann unscharf dargestellt und sind eher schemenhaft zu erkennen. Also: Nehmt euch mal ein Hindernis mit ins Bild.
Stellt euch nicht in die Menge und macht das selbe Bild wie hundert andere. Begebt euch an einen anderen Ort des Geheges und versucht euer Bild mal von einem unscheinbaren Ort zu machen. Die andere Aufnahmeposition könnte euch mit interessanten Bildeindrücken belohnen.

Für dieses Bild bin ich einfach mal in die Hocke gegangen um das Tier auf Augenhöhe abzulichten.

EXIF: 96mm, F/5, 1/15sek, ISO 800



Tipp 3 -Motive beschneiden

Natürlich ist es wundervoll ein Tier in seiner vollen Pracht fotografieren zu können, manchmal kann es aber auch sinnvoll sein ein Tier zu portraitieren und es dabei anzuschneiden.

Gerade wenn ein unschönes Gehege im Hintergrund das ansonsten herrliche Motiv verderben würde, bist du gut beraten mal zu versuchen das Tier nur als kleinen Ausschnitt darzustellen oder sogar nur bestimmte Strukturen aufzunehmen.

Bei diesen Beispielen habe ich bewusst nicht das ganze Tier fotografiert, sondern den Fokus auf einen Teil des Motivs gelegt.



Tipp 4 - ISO anpassen

Im Zoo herrschen nicht immer die besten Lichtverhältnisse. Gerade bei schlechtem Wetter oder innerhalb von Tierhäusern sieht es mit dem Licht oft mau aus. Habt deshalb immer euren ISO Wert im Blick.

 

Wenn ihr den ISO ohnehin von der Automatik ermitteln lasst achtet darauf das die ISO-Begrenzung ausreichend hoch eingestellt ist. 

Falls ihr euch um eure Einstellungen manuell kümmert, passt den ISO-Wert bei Wechsel der Lichtsituation erneut an.

 

TIPP: Falls ihr bei schlechtem Licht bemerkt, dass ihr sehr lange belichten müsst um das Foto ausreichend hell darzustellen, könnt ihr diesem Problem mit einer Erhöhung des ISO-Wertes begegnen.

 

Durch die dadurch verbesserte Lichtempfindlichkeit, seid ihr in der Lage kürzere Belichtungszeiten aus eurer Kamera herauszukitzeln.

Eine meist unerwünschte Nebenwirkung ist alllerdings ein erhöhtes Bildrauschen, welches man aber besonders beim RAW Format in der Nachbearbeitung recht gut in den Griff bekommt.

 

MERKE: Höherer ISO-Wert = kürzere Belichtungszeiten + höheres Bildrauschen.


Tipp 5 - Mit der Belichtungszeit spielen

Die Wirkung der eingestellten Belichtungszeit auf das Foto kann sehr unterschiedlich sein.

So könnt ihr beispielweise mit sehr kurzen Belichtungen, Motive buchstäblich einfrieren. Auf diese Weise macht ihr Details einer Bewegung sichtbar, die dem Betrachter ansonsten verwehrt geblieben wären.

 

Stellt ihr hingegen eure Belichtungszeit sehr lang ein, habt ihr die Möglichkeit die Dynamik einer Bewegung abzulichten. Folgt ihr mit der Kamera während der laufenden Belichtung, das heißt nach bereits gedrücktem Auslöser, einem sich bewegendem Tier, so wird mit etwas Übung das Motiv scharf dargestellt während der Hintergrund verschwimmt.

 

Stellt ihr auf den Hintergrund scharf und das Tier läuft euch inmitten der Aufnahmezeit durch das Bild, wird das Gehege scharf aufgenommen und das bewegte Tier ist verschwommen im Bild zu erkennen.

Diesen Eisbären habe ich bei Abendsonne aufgenommen. Ich habe eine kurze Belichtungszeit gewählt, um die durch die Sonne angestrahlten Tropfen "einzufrieren"

EXIF: 250mm, F/5.6, 1/320sek, ISO 160



Tipp 6 - Stativ verwenden

Die Verwendung eines Stativs kann die Schärfe deiner Bilder sehr positiv beeinflussen. Gerade bei relativ langen Belichtungen kannst du die Bewegungsunschärfe, die eventuell durch deine Körperbewegungen entstanden wäre verhindern.

 

MERKE: Bei Nutzung eines Stativs solltest du den Bildstabilisator abschalten, da dieser sonst nicht vorhandenen Bewegungen entgegenwirkt und so eine Unschärfe ins Bild bringt.

 

TIPP: In vielen Zoos und Tierparks ist das Mitführen eines Stativs nicht gestattet. Klärt vor eurem Besuch ob das Verwenden eures Stativs ein Problem darstellt.


Tipp 7 - Spiegelungen vermeiden

Nichts ist ärgerlicher als ein schönes Bild gemacht zu haben und dann Zuhause festzustellen, dass sich andere Besucher und/ oder du selbst in der Scheibe des Geheges spiegeln.

 

Versuche deine Position oder den Winkel zur Scheibe zu verändern. Häufig kann man die Spiegelungen damit verändern oder minimieren.

 

Wer es sich leisten kann und will kann sich darüber hinaus einen POL- Filter zulegen der zusätzlich Reflexionen aus der Scheibe nimmt.

So ein Filter verstärkt zusätzlich Farben und Kontraste.

 

TIPP: Verzichtet auf den Blitz! Nicht nur um die Tiere nicht zu verschrecken. Er erzeugt zusätzlich Spiegelungen auf der Scheibe, besonders durch das Blitzlicht selbst. Darüber hinaus macht er euch die Lichtstimmung kaputt.

Dieses Bild ist durch eine Scheibe hindurch entstanden. Der richtige Winkel zum Aquarium hat die Spiegelungen minimiert.

EXIF: 55mm, F/5.6, 1/60sek, ISO 3200



Das waren meine Tipps rund um das Thema "Fotografie im Zoo". Ich hoffe für den einen oder anderen war etwas dabei. Was habt ihr für Erfahrungen im Zoo gemacht? Hat immer alles sofort geklappt oder habt ihr noch Probleme? Habt ihr selbst noch einen guten Tipp oder Fragen, dann ab damit in die Kommentare.

Falls ihr jemanden kennt dem der Artikel weiterhelfen könnte, dürft ihr ihn gerne teilen oder ein "like" in einen der Plattformen hinterlassen.

Gruß

euer Flo


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Kommentare: 2
  • #1

    eni (Montag, 16 Mai 2016 11:35)

    Danke für die super TIPPs.

  • #2

    tarot reading (Donnerstag, 29 Dezember 2016 12:51)

    bluntly